Über uns...
Zum Hintergrund
Organisierte, ehrenamtliche Streuobstaktivitäten in unserer Region gehen auf die Initiative des BUND-Kreisverbandes Werra-Meißner zurück. Dort wurde erkannt, dass die Wiesen nur erhalten werden können, wenn für das Streuobst ein Markt entsteht. Deshalb begannen BUND-Mitglieder, die über Streuobstwiesen verfügten, mit der gemeinsamen Vermarktung, zunächst von Äpfeln an eine Mosterei. Erste Verträge mit dem BUND wurden in 1998 geschlossen. Darin verpflichteten sich die Streuobsterzeuger unter anderem, die erst vor wenigen Jahren vom Europäischen Parlament erlassene Verordnung „… über den ökologischen Landbau und die entsprechende Kennzeichnung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Lebensmittel“ (kurz: Bio-Verordnung) einzuhalten. Entsprechend dieser gesetzlichen Vorgabe wurde die staatliche Kontrolle der Streuobstwiesen organisiert, so dass letztlich Äpfel für die Pressung von Bio-Apfelsaft geliefert werden konnten. Die Ziele waren ambitioniert: Zeitweise waren Äpfel auch für die Herstellung von Cidre und Schaumwein bestimmt, auch hochprozentiger Obstbrand galt als Option.
Um das Jahr 2000 entschlossen sich dann die im BUND aktiven Streuobst-Bewirtschafter, einen Verein mit eigenem Gesicht zu gründen. Es entstand die „Streuobstinitiative Werra-Meißner“, deren erste, noch heute gültige Satzung auf den 13.2.2001 datiert ist. Der Verein wurde am 22.3.2001 in das Vereinsregister eingetragen und trägt damit den Zusatz „e.V.“. Seitdem erlebte der Verein mit guten und schlechten Ernten Höhen und Tiefen, auch ein Rückschlag in der Vermarktung durch die Insolvenz einer Mosterei war zu verkraften. Das ist aber Vergangenheit.
Mit der Förderung aus den Hessischen Öko-Aktionsplänen (2014-2019 und 2020 – 2025), der Unterstützung durch die Ökomodell-Region Nordhessen und die GrimmHeimat NordHessen wurden Kooperationen mit der Streuobstinitiative im Landkreis Kassel (SILKA e.V.) und den regionalen Verarbeitern Aufwind.e.V., Gerth´s Fruchtsäfte und Schinkel´s Brauerei geschlossen, aus denen die Produkte „Bio-Streuobst-Apfel-Chips“ und „Bio-Streuobst-Apfel-Schorle“ hervorgegangen sind. Beides sind zertifizierte Bio-Produkte unter der Dachmarke „Grimms Märchen GOLD“. Die Chips gibt es seit 2017 und die Schorle wurde 2025 auf dem Markt eingeführt.
Mit unserer Marktbeteiligung durch Erzeugung von Bio-Rohwaren leisten wir einen Beitrag zur Förderung des ökologischen Landbaus als Form umweltschonender Landbewirtschaftung. Dies ist eine Aufgabe und ein Ziel, das in unserer Satzung festgeschrieben ist. Doch wir tun noch mehr für das Gemeinwohl: Diejenigen unserer Mitglieder, die die speziellen Kenntnisse dazu haben, beteiligen sich an der Ausrichtung von Baumpflege- und Schnittkursen. Wir richten Vortragsveranstaltungen aus, auch zu sehr speziellen Aspekten unseres Arbeitsbereiches, zum Beispiel der Apfelallergie. Wir organisieren Erntefeste mit Erlebnisfeldern für Kinder, beteiligen uns an informellen Wanderungen durch Streuobstwiesen und am Pomologentag, bei dem jede*r die Sorte seiner eigenen Apfelbäume bestimmen lassen, und sich speziell über alte und regionale Apfelsorten informieren kann.
Obwohl die Streuobstinitiative Werra-Meißner heute ein eigenständiger Verein ist, bestehen nach wie vor enge Verbindungen zum BUND Kreisverband Werra-Meißner: Wir richten gemeinsam alle zwei Jahre den Pomologentag in Eschwege aus. Außerdem sind mehrere Engagierte in beiden Vereinen Mitglied. Wolf von Bültzingslöwen, ein wichtiger Mentor für ökologische Belange in unserer Region, war bis zu seinem Tod 2025 Vorstandsmitglied in beiden Vereinen. BUND und die Streuobstinitiative nutzen einen gemeinsamen Gerätepool für die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen. Nicht zuletzt ist der BUND selbst Mitglied in unserer Streuobstinitiative und bringt damit seine eigenen Streuobstwiesen in die von uns unterhaltene Bio-Gruppenzertifizierung ein.